Über den grössten Feind von Klangqualität

ROWEN S12
Seit Anbeginn der HiFi (high-fidelity) ist das Thema Raumakustik allgegenwärtig. Grösster Feind der Wiedergabe ist die Akustik des Raumes, in dem man eben Musik reproduzieren will. Viele Versuche wurden bestritten, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Teils werden Wohnräume zum Leide des Auges mit Bassfallen und Absorbern akustisch getunt, teils werden Boxen mitten in den Raum gestellt, teils versucht man mit Hilfe von DSP-Prozessoren die Akustik zu korrigieren. Das meiste davon hilft aber nur spezifisch eine Sache zu verbessern, führt aber unweigerlich wieder zu neuen, anderen Problemen. Ein Fass ohne Boden.
Ein Raum um die Anlage bauen?
Die seriöseste Lösung wäre selbstverständlich, von Anfang an einen Raum rund um die Anlage zu erbauen. Schön für all jene, die die Gelegenheit dazu haben und diese auch nutzen. Für alle anderen bleibt das einfach nur ein Traum.
Ein Kompromiss in die gute Richtung wäre, den Raum akustisch zu beruhigen. Also Absorber wo nötig, Bassfallen, Boxen weg von der Rückwand, . . . oder doch lieber ein anderer Lautsprecher, der diese Probleme gar nicht erst schürt.
Die DSP Wunderwaffe?
DSP (digital signal processing) soll scheinbar eine Wunderwaffe für alle mit Akustik in Verbindung stehenden Anwendungen sein. Hier kann explizit Einfluss auf den Frequenzverlauf genommen werden. Teils hat dies Einzug bei Aktiv-Böxchen, wo aus dreimal nichts ein imposanter Sound generiert wird.
Gewisse Verstärker-Hersteller werben gar damit, dank DSP Lautsprecher anderer Hersteller verbessern zu wollen. Hier stellt sich die Frage, wer überhaupt Lautsprecher kauft, die man noch verbessern muss. Wiederum andere nutzen DSP als aktive Weiche für Lautsprecher-Systeme, die offensichtlich nur dank der hervorragenden Flankensteilheit von DSP überhaupt zum klingen kommen.
Ein Problem bleibt, dass DSP eben digital ist. Also muss ein schönes Analogsignal vom so teuren und audiophilen Vorverstärker erst rudimentär digitalisiert werden und dann nach Durchlauf der DSP Filter wieder nach Analog zurück gewandelt werden. Das ist beim besten Glauben an Digital-Technik nicht ohne Verluste zu bewerkstelligen.
DSP-Raumkorrektur soll gegen akustische Probleme helfen. Hierzu wird der Raum entweder kompliziert in einem Computer-Programm erfasst und dann in etwa simuliert, oder man erfasst direkt und ganz einfach die Situation vor Ort mittels Mikrofon. Ok, in ganz bestimmten Situationen kann ein guter DSP-Prozessor schon fast kleine Wunder bewirken und die Willkür der Akustik und die Probleme der Lautsprecher einigermassen in die Schranken weisen.
Das eigentliche Problem an DSP ist, dass egal wie geschickt auch immer die Filter errechnet sind, einerseits der statischen Frequenzverlauf der Akustik oder der Lautsprecher korrigiert wird, andererseits sich das aber gleichermassen auf die dynamische, hörtechnisch relevante Linearität auswirkt. Das wiederum ist zum Nachteil der Authentizität der Musik-Wiedergabe.
Der Lautsprecher als Grundproblem
Der Lautsprecher als eigentliches Problem. Oft ist das grösste Problem unangenehmes Dröhnen oder Wummern im Bass-Bereich. Stehende Wellen im Raum führen zu diesem Aufschaukeln, je nach Grösse und Abmessungen des Raumes liegen diese störenden Frequenzen zwischen 40 bis 100 Hz.
Da viele Lautsprecher mit Bassreflex für eine möglichst hohe Wirkung gerade um die 40-60 Hz ausgelegt sind, wird dieses Dröhnen im Bassbereich gar geschürt. Um dieses Problem etwas zu dämmen wird die Platzierung entscheidend und die Hersteller solcher Boxen empfehlen meist Abstände zwischen 60-80 cm zur Rückwand. Schön sieht dies ja nicht aus, aber egal.

ROWEN S8
Linearität dank Bi-Pol Ansatz
Es geht auch anders: Die Symphony Lautsprecher von ROWEN beispielsweise haben kein Bassreflex, brauchen sie auch nicht. Dafür sind diese Lautsprecher explizit so ausgelegt, dass bei einer wandnahen Platzierung von ca. 25 cm die optimale Linearität des Systems gewährleistet ist. Dank der höheren Definition ohne Resonanz-System (Bassreflex) spielt der gesamte Bassbereich sehr präzise und definiert, was die Raum-Akustik kaum mehr anregt.
Die Akustik ist in jedem Raum anders und die Linearität ist stark abhängig von Grösse, Beschaffenheit und den verwendeten Materialien der Oberflächen. Hörtechnisch relevant ist grundsätzlich der Direktschall, hier ist eine möglichst hohe Linearität und Homogenität gefragt. Je kleiner ein Wohnraum ist, desto mehr unerwünschte Reflexionen werden von den Wänden auf den Hörplatz zurückgeworfen.
Alle Lautsprecher verhalten sich im Grundton- und im Bassbereich rund strahlend. Konventionelle Boxen mit frontseitiger Bestückung geben den Hochton nur in einem Spot auf den Hörplatz gerichtet wieder. So entsteht in einem Wohnraum ein Ungleichgewicht zwischen Direkt- und Indirekt-Schall-Linearität. Je näher die Boxen zu einer Wand hin gestellt werden, desto grösser wird dieser Fehler.
Hersteller solch konventioneller Boxen haben dann ihre Marken-spezifische Abstimmung, was gemeinhin als Charakteristik umschrieben wird. Einige bevorzugen eine eher helle Abstimmung, andere wiederum eine gedrungene. Je nach Musikstil hat es dann schnell mal zu viel Präsenz oder eben zu wenig. Auf alle Fälle bleibt das immer ein Kompromiss und führt nicht zu einer ganzheitlichen, homogenen oder authentischen Wiedergabe der Musik.
Den Raum akustisch einbeziehen
Wenn wir den Raum also schon nicht ausklammern können, müssen wir den Raum eben mit einbeziehen. Einzige Lösung hierfür ist das Rundstrahl-Prinzip. Bei den Symphony Lautsprechern von ROWEN ist das der voll bipolare Aufbau. Mehr über das Thema Raumakustik erfahren Sie hier.